Bayerischer Rundfunk

2022-05-28 06:04:43 By : Admin

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Nach gut fünf Monaten haben es Felix und seine Eltern mit Hilfe des Teams der Bayreuther Kinderklinik geschafft. Sie dürfen nach Hause.

Nach gut fünf Monaten haben es Felix und seine Eltern mit Hilfe des Teams der Bayreuther Kinderklinik geschafft. Sie dürfen nach Hause.

Nach gut fünf Monaten haben es Felix und seine Eltern mit Hilfe des Teams der Bayreuther Kinderklinik geschafft. Sie dürfen nach Hause.

Fünf Monate nach seiner Geburt kann Frühchen Felix das Klinikum Bayreuth verlassen. Der Junge war viel zu früh und mit nur 650 Gramm auf die Welt gekommen. Sein Zustand war lange mehr als kritisch, sagen Ärzte. Die Mutter spricht von Riesenglück.

Als Felix das Klinikum Bayreuth gemeinsam mit seinen Eltern Miriam und Mathias Oehming verlässt, wiegt er 3.610 Gramm. Doch das Gewicht, das andere Babys bereits bei der Geburt haben, hat sich Felix über Monate erkämpft. Am 14. Dezember 2021 kommt er zur Welt. Sein erstes Weihnachten, seinen ersten Jahreswechsel, die kommenden fünf Monate verbringt Felix im Krankenhaus. Denn bei seiner Geburt ist er gerade einmal 650 Gramm schwer. Er ist viel zu früh auf die Welt gekommen.

Die Ärzte hätten alles versucht, um die Geburt hinauszuzögern, heißt es aus dem Klinikum. Am Ende schaffen sie es gerade so über die Schwelle zur 25. Schwangerschaftswoche. Felix rutscht in nur einer Wehe der Krankenschwester unvorbereitet in die Hände. Krankenschwester und Hebamme reagieren sofort. Felix wird in die Kinderklinik gebracht und auf der Intensivstation versorgt.

Sein Zustand ist sehr kritisch und wird es auch über eine lange Zeit bleiben. Miriam und ihr Mann Mathias Oehming verbringen jeden Tag mehrere Stunden in der Klinik, nehmen sich aber bewusst auch Auszeiten daheim. Den jungen Eltern ist klar: Sie werden ihre Kraft brauchen.

Winfried Rauch, Leitender Oberarzt in der Kinderklinik und im Perinatalzentrum des Bayreuther Klinikums Bayreuth GmbH, betreut die Familie von Anfang an. Er ist nicht nur Kinderarzt, sondern als Neonatologe auch Spezialist für Neugeborene – auch für die kleinsten unter ihnen. Einer dieser Experten ist am Perinatalzentrum rund um die Uhr zur Stelle. Die Freude darüber, dass Felix mit seinen Eltern die Klinik verlassen kann, sei auch dem Arzt anzusehen gewesen, heißt es aus dem Krankenhaus. Noch drei Wochen zuvor sei dieser Tag nicht vorhersehbar gewesen. Die Chancen, dass sich Felix vollständig von den Strapazen der frühen Geburt erholt, stünden besser, als es zu hoffen und abzusehen gewesen sei, heißt es.

Denn Felix habe beinahe alles an Komplikationen erlebt, was derart früh geborene Kinder erleben könnten. Nach der Geburt stabilisiert Felix sich zunächst, die Lunge entwickelt sich aber zögerlich. Auch seine Kreislaufsituation ist besonders. Felix muss schnellstmöglich am Herzen operiert werden, trotz des Risikos für den so kleinen Körper. Anfangs sei die ganze Hand des Jungen nur so groß gewesen, wie der Daumennagel seines Vaters.

Das Herz übersteht die Operation gut, aber Felix' Lunge ist schwach. Sie ist unterentwickelt. Von nun an ist er wieder voll auf die Beatmung angewiesen und kommt über Monate davon nicht mehr los. In der Folge beginnt die Netzhaut der Augen sich abzulösen. Die nächste Operation steht an. Dann wieder aufatmen. Felix wird sehen.

Zur besonderen Belastungsprobe für die Familie wird der Januar. Miriam und Mathias Oehming erkranken an Corona. Der tägliche Besuch bei Felix wird damit unmöglich, Kontakt halten die Eltern über das Telefon. Schnell wird deutlich, wie sehr Felix der Kontakt fehlt. Obwohl sich die Pflegekräfte um ihn kümmern, geht es ihm zusehends schlechter. Schwestern und Ärzte hätten den Eltern mitgeteilt, dass sie mit dem Rücken zur Wand stünden, heißt es aus dem Klinikum. Als die Corona-Erkrankung ausgestanden ist, erholt sich auch Felix in der Nähe seiner Eltern langsam wieder.

Als das erste Mal die Möglichkeit einer Entlassung im Raum steht, gehen die Ärzte davon aus, dass das nur mit Hilfe von Monitorüberwachung und Sauerstoff möglich sein wird. Doch sie sollten sich täuschen. Als Felix das Klinikum mit seinen Eltern verlässt, liegt er zufrieden in seinem Babysafe. In den kommenden Wochen werden erfahrene Krankenschwestern die Familie zu Hause unterstützen. Über den "Bunten Kreis" sei die Nachsorge, die es speziell für früh geborene und Kinder mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen gibt, bereits organisiert, heißt es. Familie Oehming könne nun genießen, worauf sie so lange warten musste: die erste gemeinsame Zeit zuhause.

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