Glühwürmchen leuchten 19 Mal effizienter als Glühbirnen - Telebasel

2022-03-02 09:34:13 By : Admin

Seit 2018 wird der von der Unesco ins Leben gerufene «Tag des Lichts» am 16. Mai gefeiert. Mit dem offiziellen Gedenktag soll die Bedeutung des Lichts unter anderem in der Wissenschaft, Kultur, Kunst, Bildung, Medizin, Kommunikation und Energienutzung hervorgehoben werden.

Sechs Fakten rund um das Phänomen Licht gibt es hier in der Übersicht:

Heiss, heisser, am heissesten: Die Innentemperatur der Sonne beträgt fast 16 Millionen Grad Celsius. Die natürliche Lichtquelle ist das hellste, was wir Menschen kennen: Ein Quadratmeter auf der Sonne leuchtet heller als eine Million Glühbirnen. Acht Minuten dauert es bis dieses Licht von der Sonne unsere Erde erreicht. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 299’792’458 Metern pro Sekunde. Der leuchtende Mittelpunkt unseres Sonnensystems macht zudem 99,86 der gesamten Materie in unserem Sonnensystem auf.

Dabei ist unsere Sonne aber nicht der hellste Stern am Firmament. Nach aktuellem Wissensstand ist das eine weit entfernte Galaxie mit dem Namen WISE J224607.57-052635.0. Das hellste Sternensystem überhaupt strahlt so hell wie 300 Billionen Sonnen.

Wenn sich der Mond zwischen Erde und Sonne schiebt, verschwindet das Licht der Sonne scheinbar. Ein Umstand, der die Menschen früher oft an den Rand der Verzweiflung brachte: Im alten China etwa glaubten die Menschen, ein Drache würde die Sonne verschlingen. Mit lautem Lärm versuchten die Menschen dann, das Monster zu vertreiben. In vielen anderen Kulturen galt das Naturspektakel bis in die frühe Neuzeit als ein Unheil bringendes Zeichen göttlicher Mächte.

Dennoch soll der Naturphilosoph Thales von Milet bereits im Jahr 585 vor Christus erfolgreich eine Sonnenfinsternis vorausgesagt haben: Dies im Krieg zwischen den Medern (heute Iran) und den Lydern (heute auf türkischem Gebiet). Als die Vorhersage eintrat, haben die gegnerischen Meder den Kampf erschrocken beendet und Frieden geschlossen, wie eine überlieferte Anekdote erzählt.

Dass eine Sonnenfinsternis für unsere Vorfahren unheimlich war, erstaunt wenig: Besonders wenn man bedenkt, dass auch heute die Angst vor der Dunkelheit allgemein ein weit verbreitetes Phänomen ist. Diese Furcht hat einen evolutionären Hintergrund: Mögliche Gefahren, wie etwa nachtaktive Raubtiere, lauerten im Dunkel für die Menschen. Die Angst soll uns also wachsamer und vorsichtiger werden lassen. Gruselige Geschichten und unsere Fantasie tun dabei ihren Rest: Die Vorstellung, was sich alles im Dunkeln verstecken könnte, treibt die Furcht weiter an. Diese verschwindet meistens nach dem Kindesalter, kann sich aber bei Erwachsenen fortsetzen: Dann spricht man von  Nyktophobie oder auch Achluophobie.

Eine Licht-Phobie ist hingegen höchst selten. In der Weltliteratur findet Sie trotzdem Platz: So fürchtet sich Graf Dracula vor dem Tageslicht, das ihn töten würde. Die Idee für die Angst des Horror-Bösewichts soll Schaffer Bram Stoker der Legende aus seinem eigenen Leben gespiegelt haben: Denn Stoker soll sich in der Nacht gefürchtet haben, also schuf er eine Figur, die Angst vor dem Tag hatte.

Licht ins Dunkel brachte auf der Welt seit Menschengedenken das Feuer. Dieses wurde nach heutigem Wissenstand aber weder von den Menschen entdeckt, noch erfunden: Die ersten menschengemachten Feuer kamen daher, dass Wildfeuer wie Blitzeinschläge gezähmt wurden. Später kam die Kunstfertigkeit, Feuer zu entfachen dazu. Dies spielte in der Entwicklung der Menschen eine grosse Rolle: Feuer ermöglichten das Garen von Fleisch, was zu Veränderungen in Gebiss und Gehirn führte. Die Erhitzung von anderen Lebensmitteln ermöglichen eine einfachere Nahrungsaufnahme und eine Entlastung des Verdauungstraktes. Die Belastung durch Parasiten, Bakterien und Viren sank und Nahrung konnte durch Räuchern länger haltbar gemacht werden.

Auch soll das Feuer zur Entwicklung der menschlichen Kommunikation, also der Sprache, einen wichtigen Teil beigetragen haben. Denn die Notwendigkeit, Feuerstellen zu bewachen und das Feuer aufrecht zu erhalten, soll laut Forschern fördernd gewirkt haben.

Der Siegeszug der Elektrizität gilt als weitere Errungenschaft in der Menschheitsgeschichte. Sie ermöglicht mit der Erfindung der Glühbirne seit Ende des 19. Jahrhunderts die Beleuchtung ohne Feuer. Erfunden hat die erste Glühbirne der Brite Joseph Swan. 1878 entwickelte er die erste brauchbare elektrische Glühbirne, die er patentieren lies.

Mittlerweile ist die LED-Birne die in der Schweiz die am meisten verbreitete Lichtquelle: Im Aussenbereich wird bei über 79 Prozent aller Lichtkörper LED-Technik verwendet. Die LED-Lampen haben dabei oft einen hohen Blauanteil, die die Netzhaut des Auges schädigen und den Schlafrhythmus stören können. Wer dem entgegenwirken will, kann bei PCs und Smartphones den Blaufilter einschalten.

Auch auf Vögel hat künstliches Licht dabei eine Wirkung: Die Strassenlaternen sorgen dafür, dass Vögel in Städten zu Frühaufstehern werden. Forscher haben hier ein pikantes Detail festgestellt: Bei Blaumeisen führt dieser Umstand vermehrt zum Fremdgehen.

Glühwürmchen schaffen das, was selbst der Mond nicht schafft: Sie können selber leuchten. Die Insekten können mit einem Wirkungsgrad von 95 Prozent Licht erzeugen: Sie verwandeln also 95 Prozent der aufgewendeten Energie in Licht um.

Zum Vergleich: der Wirkungsgrad von LEDs liegt bei 10 bis 40 Prozent, der Rest geht jeweils als Wärme verloren. Bei Glühbirnen liegt der Wirkungsgrad mit 5 Prozent noch tiefer und genau bei umgekehrten Wert: Hier gehen 95 Prozent der Energie verloren. Glühwürmchen sind damit signifikant effizienter als künstliche Lampen.

Dabei bleiben die Leuchtkäfer alleine der Natur vorenthalten. Sie lassen sich nicht umsiedeln und kaum züchten. Deshalb sollte man sie dort geniessen, wo man sie antrifft.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert