Insektenvernichter: Das hilft wirklich gegen Plagegeister - IMTEST

2022-05-13 17:37:05 By : Admin

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Gegen Mücken & Co. stehen verschiedene Hilfsmittel zur Wahl – etwa elektrische Insektenvernichter. IMTEST klärt auf.

Geht es auch ohne Insektenvernichter? Alljährlich im Sommer und Herbst laufen Insekten zur Höchstform auf. Wenn auf der Terrasse eklige Fruchtfliegen ums Mittagessen kreisen, Wespen im Bierglas ersaufen und blutsaugende Stechmücken die Nachtruhe im Schlafzimmer stören, wird es höchste Zeit für entsprechende Gegenmaßnahmen. Elektrische Insektenvernichter gehören zwar zu den effektivsten Lösungen. Sie dürfen jedoch nicht im Freien aufgestellt werden. Daneben gibt es weitere Methoden, um die surrenden Plagegeister loszuwerden. IMTEST stellt die wirksamsten Methoden vor.

Insekten sind nützliche Lebewesen und haben im Kreislauf der Natur zweifellos ihre Daseinsberechtigung. Kommen sie jedoch anderen Lebewesen zu nahe, beispielsweise dem Menschen, entsteht regelmäßig ein unschöner Konflikt. Denn die wenigsten Menschen lassen sich gerne von Insekten berühren oder gar stechen. Die Lösung des Dilemmas lautet: Das Insekt muss weg, irgendwie und möglichst sofort. Dafür stehen verschiedene Hilfsmittel zur Wahl, von elektrischen Insektenvernichtern bis zu Pflanzen auf der Terrasse, deren Duft die summenden Störenfriede fernhält.

In diesen Geräten sterben die meisten Insekten einen schnellen Tod, begleitet von einem charakteristischen Zisch- oder Knallgeräusch. Das Funktionsprinzip: Der elektrische Insektenvernichter lockt Fliegen, Bremsen oder Motten mit Ultraviolett-Licht an, um sie dann durch einem Stromschlag zu töten.

Im Gehäuse des Insektenvernichters ist eine Leuchte montiert, die ultraviolettes Licht (UV-Licht) abstrahlt. Die Strahlung des UV-Lichts ähnelt derjenigen des Sonnenlichts, was die meisten Insekten attraktiv finden (außer den Mücken, die suchen stattdessen die Körperwärme und den Geruch des Menschen). Neben der UV-Leuchte befindet sich ein engmaschiges Drahtgewebe, durch das Strom mit einer Spannung von 1000 bis 3000 Volt fließt. Die Drähte sind voneinander isoliert.

Sobald ein Insekt, angelockt vom UV-Licht, dieses Drahtgitter berührt, schließt sich der Stromkreis und das Insekt erleidet einen Hochvolt-Stromschlag, der es umgehend tötet oder außer Gefecht setzt. Dadurch fällt das Tier nach unten und landet in einer Auffangschale. Diese muss gelegentlich herausgenommen und ausgeleert werden.

Vor dem Drahtgewebe ist ein weiteres, nicht stromführendes Schutzgitter angebracht, um größere Insekten, andere Tiere und Menschen vor den Stromschlägen zu schützen. Die meisten elektrischen Insektenvernichter müssen an die Steckdose angeschlossen werden, einige Modelle funktionieren auch mit Akku.

Wichtig: Elektrische Insektenvernichter dürfen nur in geschlossenen Räumen aufgestellt werden. Das regeln Paragraph 44 des Bundesnaturschutzgesetzes und Paragraph 4 der Bundesartenschutzverordnung. Hintergrund: Der Betrieb im Freien würde zu viele Insekten vernichten, darunter auch geschützte Arten wie beispielsweise einige Nachtfalter.

Die Preise für elektrische Insektenvernichter mit Hochspannungsgitter starten bei rund 25 Euro. Zu den bekanntesten Herstellern gehören Aspectek, Gardigo, Domo und Bartscher.

Einen besonders qualvollen Exitus erleiden Insekten in elektrischen Vernichtern, die mit Ventilatoren arbeiten. Sie locken die Insekten mit UV-Lampen an. Sobald die Tiere in die Nähe des Geräts kommen, saugt sie ein Ventilator ins Innere des Gehäuses, wo sie dann gefangen sind und langsam ihr Leben aushauchen.

Einige Ausführungen der elektrischen Insektenvernichter kombinieren beide Funktionsprinzipien. Denn hier werden die Insekten zunächst per Ventilator angesaugt, um dann im Inneren des Geräts auf ein Stromgitter zu treffen, das ihnen den Garaus macht. Diese Versionen arbeiten besonders effektiv und sind teurer als die Ausführungen, die nur mit der Hochvolt- oder nur mit der Ventilator-Methode töten.

Wichtig: Auch diese Insektenvernichter dürfen nicht im Freien verwendet werden.

Die Preise für elektrische Insektenvernichter mit Ventilator starten bei rund 100 Euro. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Trappen’s, stylies, Argo, Blue Moon, Fluo, Moel und Blauer.

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Sie sehen auf den ersten Blick aus wie Tennisschläger und sind etwa 50 Zentimeter lang. Gegenüber den elektrischen Insektenvernichtern mit Gehäuse bieten die elektrischen Fliegenklatschen einen entscheidenden Vorteil. Sie dürfen nämlich auch im Freien verwendet werden.

Das Funktionsprinzip dieser Geräte entspricht den Stromgitter-Vernichtern: Sobald ein Insekt mit dem Gitter auf dem „Tennisschläger“ in Berührung kommt, erleidet es einen Hochvolt-Stromschlag und stirbt. Den dafür notwendigen Strom liefern Batterien oder Akkus, die im Griff der Fliegenklatsche untergebracht sind. Aktiviert wird die tödliche Stromspannung per Knopfdruck.

Bei den meisten Modellen ist über das stromführende Gitter noch ein Schutzgitter gespannt, um versehentlich getroffene Personen zu schützen. Diese Ausführungen empfehlen sich besonders in Haushalten mit Kindern. Nachteil: Aufgrund des Schutzgitters gelangen manche Insekten bei der Jagd nicht bis auf die stromführenden Drähte und suchen rechtzeitig das Weite. Effektiver funktionieren Geräte ohne Schutzgitter.

Anders als die biegsamen manuellen Fliegenklatschen sind die elektrischen Modelle starr wie ein Tennisschläger konstruiert. Deshalb sind sie auch anders anwendbar. Das Insekt wird mit einer elektrischen Fliegenklatsche nicht erschlagen, wenn es sich auf der Wand, an der Decke oder am Tisch niedergelassen hat. Sie muss im Flug getroffen werden. Das verspricht spannende Mückenfang-Abende auf der Terrasse.

Die Preise für elektrische Fliegenklatschen starten bei weniger als 10 Euro. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Conrad, Steuber, Foetsi, Beco, Biometrixx, Infactory und Röhrich.

Auf Bauernhöfen und in rustikalen Kneipen waren sie früher weit verbreitet: Von der Decke oder einer Lampe herabhängende gelbliche Klebestreifen, an denen Dutzende toter und halbtoter Fliegen hingen – was so manchem Gast gründlich den Appetit verdarb. Mittlerweile gibt es neben diesen einfachen Ausführungen auch aufwendiger gestaltete Klebefallen. Hier befindet sich der Klebestreifen in einem Gehäuse und ist von außen nicht sichtbar.

Das Prinzip dabei ist das Gleiche. Die Fliegen werden von einem chemischen Duftstoff angelockt und steuern auf den Klebestreifen zu. Sobald sie ihn erreichen, bleiben sie auf der Fläche haften und sterben den Hungertod. Außer Fliegen fühlen sich vom Duftstoff auf dem Klebestreifen allerdings so gut wie keine anderen Insekten angezogen. Als Mückenschutz ist diese Methode deshalb ebenso weitgehend unbrauchbar wie die elektrischen Insektenvernichter mit Gehäuse.

In einigen Modellen ist das Klebeprinzip mit einer UV-Leuchte kombiniert. Dadurch werden neben Fliegen auch andere Insekten wie Bremsen, Falter, Wespen oder Motten angelockt.

Wichtig: Klebefallen mit UV-Leuchten fallen unter die entsprechenden Paragraphen des Artenschutzes und sind deshalb im Außenbereich verboten.

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Anstatt Insekten zu töten, kann man auch versuchen sie zu vertreiben. Dabei helfen Elektrische Duftspender, die entweder direkt in die Steckdose kommen oder sich an die Wand montieren lassen. Diese dünsten über einen Diffusor flüssige Substanzen aus, die Insekten abschrecken sollen. In Frage dafür kommen chemische Insektizide oder natürliche Duftstoffe wie ätherische Öle.

Die elektrischen Verdampfer sind auch als Mückenstecker bekannt. Unter diese Bezeichnung fallen außerdem Geräte, die einen permanenten, hochfrequenten Ultraschallton abgeben, der die Insekten fernhalten soll. Zur Wirksamkeit dieser Hilfsmittel gibt es von den Käufer*innen unterschiedliche Beurteilungen, die von gut bis unbrauchbar reichen.

Insektensprays sind hoch wirksam, aber giftig. In geschlossenen Räumen sollte man sie nur anwenden, wenn das Zimmer einige Zeit nach dem Sprühen wieder gut durchlüftet werden kann – in der Hoffnung, dass bis dahin alle lästigen Plagegeister verschwunden oder gestorben sind. Auf der Terrasse leistet das Spray gute Dienste, wenn man ein Insekt direkt damit ansprüht. Das überleben Mücken, Fliegen oder Bremsen in der Regel nicht. Die Vergiftungsgefahr für Menschen bleibt im Freien minimal, weil sich das Spray sofort in der Luft verflüchtigt.

Zu den passiven Schutzmethoden gehören Fliegen- und Mückenschutzgitter an Fenstern und Türen von Wohnung oder Haus. Sie bewahren die Bewohnerinnen und -bewohner ebenso wie ein rund ums Bett gespanntes Moskitonetz vor dem Besuch unerwünschter Blutsauger. Das Gleiche gilt für Insektenschutzmittel in Form von Sprays, Cremes oder Ölen. Die auf die Haut aufgetragen werden. Hier kommen neben den chemischen Produkten wie beispielsweise Autan auch natürliche Stoffe wie ätherische Öle in Frage, die den Insekten ebenfalls den Spaß am Kontakt mit der menschlichen Haut verderben.

Ganz ohne Chemie oder Öl funktioniert die Insektenabwehr mit einem Decken- oder Standventilator. In dessen Luftstrom begeben sich Mücken, Fliegen, Motten oder Bremsen nur ungern, weil sie mit ihren kleinen Flügeln nicht gegen den Wind ankommen und so die Orientierung verlieren. Eine per Ventilator erzeugte steife Brise ist eine der effektivsten Methoden zur Abschreckung von Insekten.

Zu guter Letzt sei auf Pflanzen verwiesen, deren Nähe die meisten Insekten meiden. Dazu gehören Tomaten, Zitronenmelisse, Lavendel, Rosmarin und Basilikum. Um eine ausreichend abschreckende Wirkung zu erzielen, reicht allerdings ein kleines Blumentöpfchen auf der Fensterbank nicht aus. Hier sollten es schon mehrere Pflanzen im Zimmer oder ein Beet nahe an der Terrasse sein, um die Insekten damit hinreichend zu beeindrucken und fernzuhalten.

Elektrische Insektenvernichter mit Hochspannungsgitter oder Ventilator töten Insekten effektiv. Da sie mit UV-Licht arbeiten, sind sie aber nur für Innenräumen geeignet. Für die Terrasse eignen sich am besten elektrische Fliegenklatschen, Insektensprays oder Decken- sowie Standventilatoren, um die unerwünschten Plagegeister zuverlässig zu vertreiben oder zu vernichten.

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