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2022-03-02 09:39:07 By : Admin

Flaschengarten anlegen: So einfach ist der neue Pflanzen-Trend

Dein Kaktus ist dir letzte Woche eingegangen und du hast es schon fast aufgegeben Pflanzen zu halten? Dann ist unsere Anleitung zum Anlegen eines Flaschengartens perfekt für dich! Unglaublich, aber wahr: Das Glasgefäß kann unter den richtigen Bedingungen nämlich jahrelang ungeöffnet bleiben. Der Flaschengarten simuliert nämlich ein abgeschlossenes Ökosystem: Hierbei wird tagsüber Kohlendioxid und Wasser aufgenommen und Sauerstoff abgegeben. Nachts wird der Sauerstoff dann aufgenommen und Kohlendioxid wieder abgegeben. Hat hier irgendjemand “Photosynthese” gesagt?

Da sich in der Flasche ein feucht-warmes Klima bilden wird, eignen sich vor allem tropische Pflanzen für deinen Flaschengarten. Besonders beliebt ist die sogenannte Mini-Orchidee, die es in verschiedenen Gattungen gibt. Die Schmetterlingsorchidee, oder Phalaenopsis, ist die am weitesten verbreitete Orchidee, aber auch andere Gattungen wie die Cymbidium oder Dendrobium eigenen sich perfekt für das kleine Biotop. Bromelien sorgen für einen exotischen Look und strahlen darüber hinaus in den unterschiedlichsten Farben. Nicht fehlen darf in einem Flaschengarten das Moos: Hier eignen sich Torfmoose am besten, gemeinsam mit kleinen Farnen. Für das Grün in deinem Flaschengarten können Ufopflanzen und Zierpfeffer verwendet werden. Ein ganz besonderer Hingucker im Mini-Biotop ist auch immer pinkes Zebrakraut.

Auf Kakteen und Sukkulenten sollte verzichtet werden, wenn du den Flaschengarten dicht verschließen wilst, denn tropisches Klima gefällt denen leider gar nicht. Für diese eignet sich ein offenes Florarium oder eine hübsche Vase.

Ein Flaschengarten wird auch “ewiges Terrarium” genannt. – Wieso? Weil er sich in einem perfekten Zustand selbst erhält und keine Pflege von außen braucht. Natürlich ist dieser perfekte Zustand nicht so leicht herzustellen, deswegen kann es sein, dass du den Deckel nach dem Anlegen des Flaschengartens doch einmal öffnen musst. Wenn sich am Glas deines Biotops Tropfen bilden, dann ist das dortige Klima etwas zu feucht: Öffne den Deckel und lass etwas Feuchtigkeit entweichen. Das gleiche gilt, wenn du tote, kranke oder verfaulte Pflanzenteile siehst. Bis zu einem gewissen Grad enthält Schimmel Nährstoffe, die sich die Pflanzen wieder aus dem Boden holen können, doch bei zu viel Sporenpilzen gerät dein gesamtes Ökosystem in Gefahr.

Als erste Schicht eignen sich in einem Flaschengarten Substrate wie Blähton, Kies oder Granulat. Grobe Kieselsteine oder Lava-Granulat sind besonders langlebig und sind daher perfekt für das ewige Terrarium. Etwa fünf Zentimeter davon sollten den Boden des Flaschengartens bedecken, um für die Wasserversorgung zu sichern. Für die Pflanzen eignet sich ganz normale Blumen- oder Gartenerde, deren Schicht dann etwa acht Zentimeter des Glases ausmachen sollte.

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Das Gefäß, das du für deinen Flaschengarten benutzen möchtest, muss gründlich gereinigt werden, sonst könnte Schimmel entstehen. Nach dem Reinigen mehrmals mit heißem Wasser ausspülen und trocknen lassen.

Die unterste Schicht ist wichtig für den Wasserhaushalt des Flaschengartens. Du kannst dafür grobe Kieselsteine oder Lava-Granulat verwenden. Letzteres saugt das Wasser auf, wobei Kieselsteine, wie bei uns im Grundwasser, das Wasser in den Zwischenräumen lagern.

Anti-Schimmel-Trick: Kohle Um Schimmel in deinem Flaschengarten zu vermeiden kannst du kleine Stücke Kohle auf die erste Schicht verteilen. Die Kohle kümmert sich um modrige Gerüche vom stehenden Wasser und wirkt gleichzeitig antibakteriell.

Diese Schicht ist wichtig für deinen Flaschengarten, damit die Erde nicht direkt auf der nassen untersten Schicht aufliegt. Am besten eignet sich dafür Sphagnum-Moos, aber ganz feine Kieselsteine sind auch in Ordnung.

Die letzte Schicht des Flaschengartens besteht aus der für dich passenden Erde für die Pflanzen. Die Schicht mit Blumen- oder Gartenerde sollte etwa acht Zentimeter hoch sein. Falls deine Pflanzen etwas anderes verlangen, kann auch Torf verwendet werden. Wichtig ist, dass die Erde nicht zusätzlich gedüngt ist. Sollte die Erde oder der Torf zu viele Nährstoffe enthalten, lohnt es sich Sand unterzumischen.

Schritt 4 und 5 sind nahezu gleichzeitig durchzuführen, da die Erde im Flaschengarten um und unter die Pflanzen verteilt werden muss. Schneide bei den Pflanzen die Hälfte der Wurzeln ab und entferne so viel Erde wie möglich – dadurch wachsen die Pflanzen besser in das Gefäß hinein. Auch Ableger sind für den Flaschengarten gut geeignet, da das Klima das Wachstum positiv beeinflusst. Am besten wird vom Rand in die Mitte gearbeitet und währenddessen die Erde drumherum verteilt.

Moos kümmert sich um die Wasserregulierung in eurem Biotop und sollte deswegen in einem Flaschengarten nicht fehlen. Wie auch bei den Pflanzen eignet sich hier vor allem tropisches Moos, da es besser mit dem Klima klarkommt als unsere heimische Variante. Das Moos muss nicht eingepflanzt werden, sondern kann einfach direkt auf der Erde verteilt werden.

Muscheln oder Zierkies eigenen sich besonders um leere Stellen des Flaschengartens zu bedecken. Aber auch bunte Steine oder andere kleine Gegenstände machen dein Biotop zu etwas Besonderem. Auf Holz solltest du am Besten verzichten, da es in dem warmen Klima leicht anfängt zu schimmeln. Hier haben wir etwas grüne Inspo für euch zusammengetragen:

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Vor dem Schließen des Flaschengartens muss noch Wasser hinzugefügt werden und dabei gilt: Weniger ist mehr. Du kannst immer nachgießen, aber Wasser entweichen zu lassen gestaltet sich eher schwieriger. Über Nacht sollte sich Kondenswasser gebildet haben, das am Mittag des nächsten Tages jedoch wieder verflogen sein sollte.

Falls das Glas weiterhin beschlagen bleibt, musst du dein Biotop für einige Stunden öffnen, damit Wasser entweichen und für immer verdunsten kann.

Falls das Glas gar nicht beschlägt, muss noch etwas Wasser nachgegossen werden.

Nachdem der Deckel des Flaschengartens fest verschlossen wurde, ist das kleine Ökosystem fertig! Nun beginnt es sich zu entwickeln. Am besten gelingt das an einer Stelle, an der es den ganzen Tag hell ist, aber kein direktes Licht auf die Flasche fällt.

Wenn die Wassermenge korrekt eingestellt ist und die Sonne schön scheint, wird sich im Glas ein ewiges Terrarium bilden. Das heißt: Erstmal entspannen. Sollte doch etwas Feuchtigkeit entweichen, dadurch, dass es nicht ganz dicht verschlossen war oder doch hin und wieder mal geöffnet wird, müssen die Flaschengärten in einem Jahr doch mal gegossen werden.

Beim Licht sieht das ganze etwas anders aus: Sollte dem Flaschengarten nicht genügend Licht zur Verfügung stehen, können die Pflanzen keinen Sauerstoff herstellen und gehen langsam, aber sicher ein. Indirektes Licht ist perfekt für das tropische Klima – ein Platz an einem nordseitigen Fenster wäre also hervorragend für deinen Flaschengarten. Bei direktem Lichteinfall könnte sich das Biotop zu stark erhitzen und es besteht Verbrennungsgefahr bei den Pflanzen. Wenn graue Wintertage den indirekten Lichteinfall stören, kann man auch zu einer LED Lampe greifen. Doch auch hier sollte man aufpassen, dass sich keine große Hitze in der Nähe des Glases bildet.