Lichtmasterplan - Stadt Leipzig

2022-08-05 18:55:10 By : Admin

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Wo und in welcher Form wird eigentlich das Stadtgebiet der Stadt Leipzig beleuchtet? Genau das legt der Lichtmasterplan der Stadt Leipzig unter Berücksichtigung von lichtstrategischen Zielen fest. Dabei geht es hauptsächlich um die Beleuchtung bei Nacht. Der Lichtmasterplan beschäftigt sich also damit, wo und welche Bauwerke oder besonderen Orte eine effektvolle Illumination bekommen, um das Stadtbild bei Nacht in Szene zu setzen. Es werden aber auch Bereiche definiert, in denen gar kein künstliches Licht eingesetzt wird, um Fauna und Flora zu schützen.

Der Lichtmasterplan (PDF, 2 MB) der Stadt Leipzig, wird als Instrument für den bewussten Einsatz von Beleuchtung im gesamten Stadtgebiet herangezogen und setzt dabei folgende strategische Ziele um:

Qualität im öffentlichen Raum

Erhalt und Verbesserung der Umweltqualität

Das strategische Ziel Vorsorgende Klima- und Energiestrategie zielt auf den Einsatz der energieeffizienten LED-Technologie und leistet damit einen Beitrag zum schonenden Umgang mit Ressourcen.

Die Qualität im öffentlichen Raum wird durch die Festlegung von Beleuchtungsprinzipien und -leitbilder für die Verkehrsbeleuchtung und Illuminierung des Stadtbildes gewährleistet.

Das Ziel Sichere Stadt setzt auf die stadträumlichen Rahmenbedingungen für die lichttechnische Verkehrsplanung und trägt so zur Verbesserung der räumlichen Wahrnehmung und Orientierung bei.

Der Erhalt und die Verbesserung der Umweltqualität wird durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Licht sichergestellt. 

Neben den strategischen Zielen ist der Lichtmasterplan in fünf Teilkonzepte unterteilt, die sich sowohl auf die Gesamtstadt als auch explizit nur auf die Innenstadt beziehen:

Lichtempfindliche Gebiete sind Gebiete und Zonen, die aktuell oder auch zukünftig unbeleuchtet sein sollen, um negative Auswirkungen auf Flora, Fauna und Menschen zu vermeiden. Die lichtempfindlichen Gebiete als Teilkonzept des Lichtmasterplans wurden auf Grundlage der Schutzgebietskarte des Landschaftsplans der Stadt Leipzig (2013) festgelegt.

Teilkonzept Lichtempfindliche Gebiete (PDF, 5,8 MB)

Das Teilkonzept Technische und dekorative Leuchten widmet sich der Zuweisung der marktgängigen Leuchtentypen passenden zu den Straßenkategorien und dem jeweiligen Gebietscharakter mit einer Unterteilung in Hauptverkehrsstraßen und Nebenstraßen. Unabhängig vom äußeren technischen oder dekorativen Erscheinungsbild der Leuchtenkörper wird – entsprechend den bundeseinheitlichen Vorgaben zur Energieeinsparung für die Stadtbeleuchtung – eine effiziente LED-Beleuchtung angestrebt.

Teilkonzept Technische und Dekorative Leuchten (PDF, 6,5 MB)

Das Teilkonzept Lichtinszenierung beschäftigt sich mit den Qualitäten des nächtlichen Erscheinungsbildes der Stadt. Es listet Bauwerke und stadträumliche Situationen auf, deren Illumination einen Beitrag zur Aufwertung der nächtlichen Stadtsilhouette und zur Belebung der Quartiere leisten kann. Sie bieten Orientierung, Identifikation und Imagegewinn für die Stadt bei Nacht.

Das Zentrum Leipzigs bedarf als Herz der Stadt einer separaten Betrachtung zum Thema Lichtplanung. Die Beleuchtung spielt in diesem Bereich eine besondere Rolle, da es sich hierbei um das Aushängeschild handelt, welches die Stadt nicht nur für seine Bewohner/-innen, sondern auch für die zahlreichen Tourist/-innen attraktiv macht. So sieht das Teilkonzept Innenstadt hierfür nicht nur eine Anpassung der vorhandenen Straßenbeleuchtung, sondern darüber hinaus auch gezielte Maßnahmen zur Vervollständigung der nächtlichen Inszenierungen sowohl entlang wie auch innerhalb des Promenadenrings vor.

Teilkonzepte für die Innenstadt:

Der Leuchtenkatalog enthält ein Portfolio an Beleuchtungsprodukten, die standardmäßig bei der Beleuchtung des öffentlichen Raumes Anwendung finden sollen. Dabei handelt es sich um bewährte Produkte, die auf Grund der geprüften lichttechnischen und gestalterischen Eigenschaften geeignet sind und eine effiziente Bewirtschaftung gewährleisten. Der Aufbau des Leuchtenkatalogs orientiert sich am äußeren Erscheinungsbild der Leuchten und teilt diese ein in Technische Leuchten und Dekorative Leuchten.

Eine optimale Beleuchtung trägt zu einer guten Orientierung, einer gefahrlosen Fortbewegung bei und ermöglicht eine sichere Querung im Straßenraum, damit Personen, andere Verkehrsteilnehmer/-innen, sowie Gegenstände, Hindernisse und Gefahrenstellen rechtzeitig erkennen, um auf diese. Gefahren angemessen reagieren zu können.

Bei den städtischen Beleuchtungsanlagen wird besonders auf die Gleichmäßigkeit der Leuchtdichten der Verkehrsbeleuchtung und auf die Vermeidung von Tarnzonen geachtet. Zielsetzung ist die Schaffung einer Beleuchtung für das gesamte Stadtgebiet, so dass die allgemeine Verkehrssicherheit auf den Straßen gewährleistet ist und das Sicherheitsgefühl der Bewohner bestärkt wird. In den Dunkelstunden ist somit eine gute Orientierung, gefahrlose Fortbewegung und eine sichere Querung im Straßenraum möglich, damit Personen, andere Verkehrsteilnehmer, sowie Gegenstände, Hindernisse, Gefahrenstellen rechtzeitig erkennen, um auf diese Gefahren angemessen reagieren zu können. Ein zentraler Aspekt der sozialen Sicherheit ist die angstfreie Teilnahme am Leben im öffentlichen Raum. Die öffentliche Beleuchtung dient somit der Sicherheit im öffentlichen Raum und zwar der Verkehrssicherheit wie auch der sozialen Sicherheit gleichermaßen.

Aber wie sieht so eine optimale Beleuchtung aus? Um das besser zu veranschaulichen und einen Einblick in die praktische Umsetzung des Lichtmasterplanes zu geben, werden nachfolgend ausgewählte realisierte Projekte vorgestellt.

Im Zuge des Straßenbaus wurde 2019 eine neue Straßenbeleuchtungsanlage errichtet. Aufgrund der städtebaulichen Situation und der geringen Fußwegbreiten wurde sich gegen eine Lichtmastanlage entschieden, um die Gehwege so frei wie möglich von Einbauten zu halten. Aus diesem Grund wurde eine Überspannung (Spannseilmontage) mit Hängeleuchte „Urban Sky“ mit LED Modul Lichtfarbe 3.000 Kelvin gewählt.

Zur Steigerung der Lebensqualität und Verbesserung des Hochwasserschutzes wurden in der Innenstadt Leipzigs in den vergangenen Jahren viele der ehemals verrohrten Mühlgräben geöffnet. Dadurch entstanden zahlreiche attraktive Stadträume entlang des Pleiße- und Elstermühlgrabens.

Das Motto „Flüsse ans Licht“ erfährt durch behutsame Lichtinszenierungen mittels wiederkehrender Elemente (Leuchtentyp, Geländer, Lichtstelen) entlang der Flussöffnungen seine ganz eigene Qualität und prägt das Bild der Stadt bei Nacht.

In der denkmalgeschützten Gartenstadt Marienbrunn wurde es technisch notwendig die noch aus DDR-Zeiten stammenden Leuchten „Typ RSL1“ aus dem Jahr 1972 zu erneuern.  Zusammen mit dem Verein der Freunde von Marienbrunn e. V. und der Firma Leipziger Leuchten GmbH wurde eine denkmalgerechte Leuchte nach dem Vorbild der historischen Gasstraßenbeleuchtung mit neuer LED-Technologie entwickelt. Die neue Leuchte „Marie“ löste damit die alte Straßenbeleuchtung aus dem Jahr 1972 ab.

Auf Initiative des Deutschen Städtetages wurden Brückenbauwerke aus Stahl der Deutschen Bahn mit Licht inszeniert. Die Stadt hat sich für ihre Bahnbrücken für die Lichtfarbe „Blau“ entschieden und realisierte unter anderem die S-Bahnbrücke Lützowstraße.

Der aktuelle Lichtmasterplan hat in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Etappen der Entwicklung durchlaufen. Neben einem Einblick in diese Etappen, finden Interessierte hier weiterführenden Informationen.

Als eine der ersten deutschen Städte hat die Stadt Leipzig Ende der 1990er Jahre ein Lichtkonzept für die Gesamtstadt entwickelt. Das Konzept sah, ausgehend von einer umfangreichen Analyse des Status Quo, die Untersuchung der öffentlichen Stadtbeleuchtung hinsichtlich der folgenden grundlegenden Ansprüche vor:

Das Lichtkonzept war ein wichtiger Meilenstein, um das Thema des öffentlichen Lichts und insbesondere dessen gestalterischen und atmosphärischen Qualitäten und Auswirkungen auf ein positives nächtliches Erscheinungsbild in den Fokus zu bringen. Zahlreiche konkrete Projekte wurden damals durch das Konzept initialisiert und haben das Nachtbild von Leipzig maßgeblich geändert. So wurde in die Neugestaltungsprojekte des Thomaskirchhofes, des Marktes, der Öffnung der Mühlgräben, der Sanierung des Völkerschlachtdenkmals oder der Erneuerung von Brückenbauwerken die Beleuchtung als wichtiges Mittel der Aufwertung des Stadtraumes in den Planungsprozess integriert.

Die Vielzahl von detaillierten Untersuchungen für konkrete Straßen- und Platzsituationen neben sehr allgemeinen Aussagen für die Gesamtstadt führte zu einem bis 2002 stattfindenden verwaltungsinternen Abstimmungsprozess, der die sich überlagernden und widersprechenden Forderungen der einzelnen Fachämter nicht integrieren konnte. Die Mitarbeit der Stadt Leipzig als Projektpartnerin im EU-Interreg IIIC Projekt LUCI (Lighting Urban Community International) von 2003-2006 verdeutlichte sehr schnell, dass das vorliegende Lichtkonzept keinen allumfassenden Anspruch als Lichtmasterplan erheben konnte, jedoch in seinen detaillierten Vorgaben eine wichtige Richtschnur für das Verwaltungshandeln war. Im Rahmen des EU-Projektes unter Federführung der Partnerstadt Lyon konnten über den intensiven, fachlichen Austausch mit zwölf Europäischen Städten neue Erkenntnisse gewonnen werden, die für die Weiterentwicklung des ersten Lichtkonzeptes von außerordentlicher Bedeutung waren.

Der Renault Traffic Design Award 2003, der 2. Preis im City People Light Award 2006 und der 1. Preis im City People Light Award 2014 zeigen, dass diese Strategie für die nächtliche Wahrnehmung der Stadt wichtige Impulse gesetzt hat und in der Fachwelt seine Würdigung fand.

Die LUCI Association (Lighting Urban Community International Association) ist ein internationales Städtenetzwerk zum Thema Stadtbeleuchtung. LUCI wurde 2002 auf Initiative der Stadt Lyon gegründet und ist heute eine gemeinnützige Organisation mit über 70 Mitgliedsstädten weltweit, die Licht als Werkzeug für die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung nutzen. Dazu gehören über 55 Mitglieder aus der Lichtindustrie, Designagenturen und Forschungsinstituten.

Seit der Gründung von LUCI ist die Stadt Leipzig Mitglied in der LUCI Association. Die Stadt Leipzig nahm über die Jahre wechselnde aktive Rollen im Vorstand, der Leitung von Arbeitsgruppen, bei Fachvorträgen und im Redaktionsbeirat des LUCI Lichtmagazins „Cities and Lighting“ ein. Die Mitgliedschaft wird auch genutzt, um mit Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH international für die Stadt Leipzig und das Leipziger Lichtfest zu bewerben.

Im Rahmen dieser Mitgliedschaft leitete die Stadt Leipzig unter anderem die Arbeitsgruppe zur Erstellung einer „LUCI-Charta“ für urbanes Licht zur Förderung einer Kultur der Nachhaltigkeit in der Stadtbeleuchtung“. Die LUCI-Charta für städtische Beleuchtung zielt darauf ab, Städte zu gemeinsamen Prinzipien in der Beleuchtung zusammenzubringen und das Engagement des Netzwerks für eine nachhaltige Entwicklung zu unterstreichen. Die Charta ist das Ergebnis von Beiträgen aus mehr als 40 Städten weltweit und einer mehr als einjährigen Arbeit innerhalb des Netzwerks.

Die Charta soll einen klaren Überblick über die Themen geben, die bei nachhaltigen Beleuchtungsstrategien berücksichtigt werden sollten, und gleichzeitig die LUCI-Mitglieder zu einer gemeinsamen Vision der städtischen Beleuchtung zusammenführen. Die Charta befasst sich mit gemeinsamen Herausforderungen: Energieeffizienz, Verbesserung der Lebensqualität, Wartung, Recycling, Lichtverschmutzung, kulturelle und soziale Dimensionen der Beleuchtung. Sie bietet vor allem einen Bezugsrahmen, innerhalb dessen Städte eigene Beleuchtungsstrategien entwickeln können.

Mit Beschluss der „LUCI Charta für urbanes Licht zur Förderung einer Kultur der Nachhaltigkeit in der Stadtbeleuchtung“ (RBV-775/11) in der Ratsversammlung vom 20.04.2011, hat sich die Stadt Leipzig zu folgenden Zielen im Blick auf eine nachhaltige Entwicklung der Beleuchtung bekannt:

Zeitgleich mit der Arbeit an der LUCI-Charta wurde die Stadt Leipzig als Projektpartner für das EU-Projekt „PLUS“ (Public Lighting Strategies for Sustainable Urban Spaces / Beleuchtungsstrategien für nachhaltige öffentliche Räume) eingeladen. Ziel des EU-Projektes war es, für jede der beteiligten Städte eine Lichtstrategie mit konkretem Aktionsplan zu erstellen. Damit wurden die beteiligten Städte in die Lage versetzt, mit Hilfe der guten Beispiele der übrigen Partnerstädte integrative, innovative und technologisch ausgereifte Konzepte und Strategien zu erarbeiten.

Mit Ratsbeschluss vom 23.03.2011 (RBV-748/11) wurde die Stadt Leipzig offiziell Projektpartner im EU-Projekt PLUS.

Die im Rahmen des Projektes erarbeitete Lichtstrategie mit Aktionsplan sollte die fundamentale Grundlage für den zukünftigen Lichtmasterplan werden.

Basierend auf den Erfahrungen des Lichtkonzeptes von 1999, der Unterzeichnung der LUCI-Charta, dem EU-Projekt PLUS und vor dem Hintergrund einer sich rasant weiter entwickelnden Leuchtenindustrie wurde das Dezernat Stadtentwicklung und Bau in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters am 15.03.2016 mit der Erarbeitung eines Lichtmasterplans beauftragt, der als Grundlage für die Planung von öffentlichen Beleuchtungsanlagen dient.

Der Lichtmasterplan wurde am 10.06.2020 vom Stadtrat beschlossen (VI-DS-06606-Ifo-01-NF-01).

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