Meßkirch: Bizerba ist weiter auf Erfolgskurs. Das Familienunternehmen meldet für 2017 erneut Rekordumsatz | SÜDKURIER

2022-06-03 17:45:35 By : Admin

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Der Umsatz der Balinger Firma Bizerba erhöhte sich 2017 gegenüber 2016 um 4 Prozent und lag bei 677 Millionen Euro. Wie Vorstandsvorsitzender Andreas Kraut betonte, sei damit der Umsatz auf einem erneuten Rekordhoch angekommen. Der Unternehmer bilanzierte: "Wir haben unseren Umsatz kontinuierlich seit 2014 Jahr für Jahr gesteigert." Ein ähnliches Wachstum erwartet Kraut auch für das laufende Geschäftsjahr.

Für das mittelständische Unternehmen bedeutet das Ergebnis für 2017 kein Ausruhen auf den Lorbeeren. Bizerba, sagte der Firmenchef, sei immer auf der Suche nach neuen Lösungen, neuer Technik und neuen Angeboten für seine Kunden. Beispielsweise würde der Verzicht auf Plastikverpackungen für die Balinger kein Problem darstellen. Auch wenn in Zukunft der Kunde seinen Fleischeinkauf in der eigenen Kunststoffbox aus dem Laden nach Hause trägt, arbeitet Bizerba an den entsprechenden Lösungen.

Die Zeiten, in denen die Balinger nur Waagen herstellten und die Kunden vorwiegend Geschäftsleute wie selbstständige Bäcker, Metzger oder Marktverkäufer waren, sind längst vorbei. Natürlich baut Bizerba heute immer noch Waagen. Doch diese Geräte sind Heutzugtage eingebunden in eine Fertigungslinie, für die zum Großteil ebenfalls Bizerba die Verantwortung trägt. Kraut: "Es funktioniert alles vollautomatisch. Zunächst wird das Produkt, sei es Fleisch oder Käse, geschnitten. Dann kommt es in die Verpackungsmaschine." Diese Verpackungsmaschine komme von einem Fremdhersteller. Doch danach wird alles wieder Bizerba. Das abgepackte Produkt wird gewogen. Diese Waage ermittelt nicht nur das exakte Gewicht, sondern auch den Preis. Diese Daten werden an den Drucker weitergegeben. Die damit bedruckten Etiketten klebt die Maschine an den dafür vorgesehenen Platz auf der Verpackung.

Die Fertigungsstraße aus Balingen kann aber noch mehr. Beispielsweise ist es möglich, einen Scanner einzubauen. Damit kann bei Schinken der genaue Fettanteil bestimmt werden. Die computergesteuerte Technik macht es möglich, das Produkt in verschiedene Qualitätsstufen zu unterteilen, die dann ebenfalls wieder mit dem entsprechenden Preis und den vorgeschriebenen Angaben auf dem Etikett versehen werden.

Zwischen diesem Kontrollgerät und einer neuen Entwicklung für den Einzelhandel gibt es Schnittmengen, wie der Balinger Unternehmer erläuterte. Zusammen mit einem israelischen Start-up-Unternehmen bietet Bizerba ein System für den kassiererinnenlosen Supermarkt an. Der Bizerba-Chef: "Der Kunde scannt die Produkte bereits beim Einkauf in sein Smartphone ein." Er habe dann eine Liste der Einkäufe mit den Preisen. An der Kasse wartet dann das Kontrollgerät, dessen Funktion Kraut so beschreibt: "Es kontrolliert, ob das Gewicht der Waren im Korb den eingescannten Produkten entspricht." Der Computer könne auch einzelne Packungsgrößen unterscheiden. Auch sei es dem Gerät möglich, Birnen oder Äpfel zu erkennen. Die Bezahlung erfolgt dann über eine Smartphone-App. Mit der gleichen Technik werde es auch möglich sein, den Inhalt der bereits erwähnten Einkaufsbox zu ermitteln.

Das Bizerba-Werk Meßkirch ist aus Sicht von Andreas Kraut langfristig gesichert. Der Firmen-Chef macht das anhand der Investitionen deutlich. Der Konzern hat 2017 weltweit 21,57 Millionen Euro investiert. Davon entfielen auf Meßkirch mit einer neuen Halle und einer Erneuerung des Maschinenparks 3,5 Millionen Euro. 2018 sind allein im Meßkircher Werk Investitionen in einer Größenordnung von 1,5 bis 2 Millionen Euro vorgesehen.

Der Hauptausgabeposten liegt mit rund einer Millionen beim Kauf einer CNC-gesteuerten Reib-Rühr-Maschine. Damit können spurlose Schweißarbeiten ausgeführt werden. Kraut: "Bisher haben wir diese Arbeiten in Hamburg erledigen lassen. Dann fragten wir uns, ob wir das nicht auch im eigenen Haus erledigen könnten." Die Antwort auf diese Frage ist der Kauf der neuen Maschine. Weitere 300 000 Euro sind für die Erneuerung der Bodenbeläge im Meßkircher Werk vorgesehen. Im Laufe dieses oder spätestens des kommenden Jahres erwartet der Balinger Unternehmer die Übergabe des dann altlastenfreien Berendsen-GeländesBizerba.

Das Wachstum spiegelt sich in den Mitarbeiterzahlen in Balingen und Meßkirch wieder. In Meßkrich hat sich die Zahl der Bizerba-Beschäftigten seit 2014 Jahr für Jahr kontinuierlich von 150 auf derzeit 177 erhöht. Im gleichen Zeitraum steigerte sich die Zahl der Mitarbeiter im Stammwerk Balingen von 1115 auf aktuell 1290. In 120 Ländern der Welt ist Birzerba mit zusammen 4100 Mitarbeitern präsent. Das Vertriebsnetz besteht aus 42 Tochtergesellschaften in 25 Ländern. Die deutschen Produktionsstätten befinden sich neben Balingen und Meßkirch in Bochum und Hildesheim. Im Ausland produziert Bizerba in Österreich, der Schweiz, in Italien, Frankreich, Spanien, China, den USA und in Kanada. Die Kunden kommen aus den Bereichen des Lebensmitteleinzelhandels, Supermärkte, Metzger, Bäcker, der Gastronomie und des Cateringbereichs. Auf industrieller Ebene sind es Logistiker, Non-Food-Unternehmen und Nahrungsmittelproduzenten.

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