Tulpen pflanzen: So setzen Sie die Zwiebeln richtig - Mein schöner Garten

2022-09-23 17:42:15 By : Admin

Will man Tulpenzwiebeln pflanzen, ist der Herbst die richtige Zeit dafür. Wie man sie setzt, damit sie im nächsten Frühjahr üppig blühen und warum man sich mit Tulpenzwiebeln besonders viel Zeit lassen kann, erfahren Sie hier.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie man Tulpen richtig in einen Topf pflanzt. Credit: MSG/ Alexander Buggisch

Sobald Gärtnereien und Gartencenter Tulpenzwiebeln anbieten und der Fachhandel mit dem Herbstversand beginnt, steht man als Hobbygärtner in den Startlöchern und will mit dem Pflanzen der Tulpen beginnen. Übereilen muss man aber nichts – denn man kann die Frühlingsblüher den ganzen Herbst über bis zum ersten Frost in die Erde bringen.

Damit Tulpen im Frühjahr für hübsche Farbtupfer im Garten sorgen, pflanzt man die frischen Zwiebeln im Herbst vor dem ersten Frost. Wichtig sind ein sonniger Standort und ein durchlässiger Boden. Etwas Sand im Pflanzloch sorgt für eine gute Drainage. Ein Drahtkorb schützt die Tulpenzwiebeln vor Wühlmäusen. Die Pflanztiefe entspricht mindestens der doppelten Höhe der Zwiebel. Der Abstand im Beet sollte je nach Zwiebelstärke 10 bis 15 Zentimeter betragen.

Kaufen Sie nur große, feste Zwiebeln – und nach Möglichkeit, solange sie noch frisch sind. Tulpenzwiebeln, die in den Verkaufsstellen lange liegen, trocknen aus. Besser lagern Sie die Blumenzwiebeln bis zum Pflanzen bei sich zu Hause. Dort haben Sie sicher einen kühlen, luftigen Raum, etwa im Keller oder im Gartenhäuschen. Lose Tulpenzwiebeln unter einem Dach im Freien aufzubewahren, ist dagegen keine gute Idee. Überall dort, wo Mäuse drankommen, ist die Delikatesse schnell verschwunden.

Pflanzen Sie Ihre Tulpenzwiebeln, solange sie noch frisch sind

Pflanzzeit für Tulpenzwiebeln ist zwischen Ende September und Ende November, solange der Boden offen ist. Oft ist eine Pflanzung sogar noch im Dezember möglich. Grundsätzlich gehören Tulpen zu den Zwiebelblumen, die am spätesten in den Boden kommen können. Anders als Narzissen oder Schneeglöckchen, deren Zwiebeln möglichst früh gesetzt werden sollten, weil ihre empfindlichen Speicherorgane besonders schnell austrocknen, halten die an Trockenheit gewöhnten Steppenpflanzen eine lange Ruhezeit problemlos aus. Es ist sogar besser, eine Tulpe nicht zu früh zu pflanzen, sonst treibt die Zwiebel vorzeitig aus und das Laub erfriert. Anstatt die Zwiebeln gegen Ende des Jahres zu pflanzen, können Sie vorgetriebene Tulpen im Topf auch im Frühjahr kaufen und dann direkt an einen passenden Standort pflanzen.

Die meisten Tulpen lieben einen vollsonnigen und warmen Standort. Deshalb stehen sie am besten in Beeten. Viele Tulpensorten blühen im zweiten Standjahr nicht mehr so üppig, weil die Hauptzwiebel abstirbt und die neu gebildeten Tochterzwiebeln noch klein sind. Überlegen Sie sich, ob die Kultur für eine Saison für Sie in Frage kommt. Das erleichtert die Pflanzung der Tulpen im Beet. Sie müssen den nachfolgenden Flor nicht auf die Bedürfnisse der Tulpenzwiebeln abstimmen. Ursprünglich kommt die Tulpe aus Steppengebieten. Im Sommer mag sie es trocken. In der Rabatte stehen aber meist Blütenpflanzen, die man gerade im Sommer regelmäßig wässern muss. Resultat: Die Zwiebeln der Tulpen faulen. Daher kann es einfacher sein, die Zwiebeln im Herbst einzusetzen und im Frühjahr nach der Blüte wieder rauszunehmen.

Im lichten Gehölzschatten, beispielsweise auf der Baumscheibe eines Apfelbaums, fühlen sich Tulpenzwiebeln besonders wohl

Eine Ausnahme bilden Wildtulpen und einige botanische Arten, die sich zum Verwildern eignen. Sie stehen in Steingärten und steppenartigen Freiflächenpflanzungen über Jahre am gleichen Platz. Im Garten finden sich aber auch Plätze unter und vor Laubgehölzen, die im Frühling noch ausreichend Sonnenlicht für die Zwiebelblumen durchlassen. Ideale Bedingungen können Sie Tulpen auf sonnigen Balkonen und Terrassen im Topf bieten.

Tulpenzwiebeln, die sich zum Verwildern eignen, können Sie einfach mit einem Zwiebelpflanzer setzen. Ansonsten ist es immer besser, ein großes Pflanzloch auszuheben. Es gibt eine Faustregel, nach der man sich an der Größe der Zwiebel orientiert und die Zwiebel so tief setzt, dass sie mit doppelt so viel Erde bedeckt ist, wie ihre Zwiebelhöhe misst. Die Pflanztiefe hängt aber auch vom Boden ab. In leichten Böden geht man tiefer als üblich. Erfahrene Tulpengärtner setzen oft dreimal so tief, wie die Zwiebel der Tulpe hoch ist. So sind die Zwiebelblumen später standfester.

Wer Wühlmäuse im Garten hat, sollte seine Tulpenzwiebeln sicherheitshalber in Drahtkörbe setzen

Damit die Tulpenzwiebeln nicht faulen, müssen Sie für einen guten Wasserabzug sorgen. Ist der Boden wenig durchlässig, etwa weil er sehr lehm- oder tonhaltig ist, mischt man ihn mit Sand und sorgt so für eine gute Drainage im Untergrund. Lockern sollten Sie den Untergrund in jedem Fall. Dann füllen Sie Blumenerde als Zwiebelblumenbett ins Pflanzloch – das erleichtert den Wurzeln das Einwachsen. Außerdem können Sie gleich eine Handvoll Hornspäne als Langzeitdünger in das Pflanzloch geben. Tulpenzwiebeln tun sich mit dem Austrieb leichter, wenn sie richtig herum gepflanzt werden. Oben ist dort, wo die Tulpenzwiebel spitz zuläuft. Aber keine Angst: Zwiebeln finden immer den Weg nach oben. Es kann dann eben nur etwas länger dauern. Haben Sie die Zwiebelblumen mit dem nötigen Abstand in die Erde gedrückt – hier gilt je nach Zwiebelstärke 10 bis 15 Zentimeter Luft lassen – füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf und überbrausen die Pflanzstelle anschließend mit Wasser.

Wühlmäuse haben Tulpenzwiebeln regelrecht zum Fressen gern. Doch die Zwiebeln lassen sich mit einem einfachen Trick vor den gefräßigen Nagern schützen. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie Tulpen wühlmaussicher pflanzen können. Credit: MSG/Alexander Buggisch / Producer: Stefan Schledorn

Im Topf können Sie die Zwiebeln etwas dichter setzen. So wirkt das Tulpenzwiebelnest später wie ein Blumenstrauß. Ansonsten gilt für die Topfpflanzung das Gleiche wie im Freiland: Als unterstes füllen Sie eine Drainageschicht ein, beispielsweise aus Blähton. Im Handel gibt es dazu wiederverwendbare Drainagekissen. Darüber folgt eine Erdschicht bis auf die Höhe, in die die Zwiebeln gesetzt werden. Verwenden Sie qualitativ hochwertige Erde oder mischen Sie Gartenboden, Kokoserde, Kompost und Sand im Verhältnis 3:3:2:1.

Auch bei einer Topfpflanzung von Tulpenzwiebeln gilt: Die Zwiebeln sollten doppelt so hoch mit Erde bedeckt werden wie sie groß sind

Sind die Tulpenzwiebeln gepflanzt, füllen Sie den Topf mit Erde auf und gießen alles gut an. Die Töpfe stellt man über die Wintersaison unter ein Dach – zu viel Winternässe lässt die Zwiebeln faulen. Bei tiefen Temperaturen unter Null rückt man sie kurzzeitig in einen kühlen, hellen Raum, beispielsweise die Garage, oder ins Gewächshaus. Wenn Sie die Töpfe winterfest einpacken, können sie den Winter über auch im Freien verbleiben. Die Kultur im Topf hat den Vorteil, dass die Zwiebeln nicht von Wühlmäusen gefressen werden. Haben Sie Probleme mit den Schädlingen im Garten, sollten Sie Ihre Tulpenzwiebeln in Drahtkörbe setzen.

Tulpenzwiebeln sorgen im Garten für hübsche Farbkleckse. Besonders harmonisch wirkt es, wenn sie in einer Farbwelt blühen

Eindruck machen Tulpen erst, wenn sie echte Farbflecken im Garten bilden. Pflanzen Sie Tulpenzwiebeln deshalb im Beet immer in größeren Gruppen. Neun bis zwölf Zwiebeln pro Tuff sind das Minimum. In den Niederlanden redet man von Stückzahlen, die in die Hunderte gehen, wenn man einen wirklichen Effekt erzielen will. Um eine natürlich wirkende Mischung hinzubekommen, gibt es einen Trick: Mischen Sie Ihre ausgewählten Sorten in einer Schubkarre durch, kippen Sie die Zwiebeln auf die Pflanzstelle im Beet und pflanzen Sie sie mit kleinen Abstandskorrekturen dort ein, wo sie zum Liegen kommen.

Das Zusammenstellen farblich abgestimmter Tulpenmischungen ist natürlich eine Kunst. Ein Tipp: Schauen Sie sich zur Blütezeit Schaupflanzungen an und notieren Sie schöne Kombinationen. Im Trend liegen Ton-in-Ton-Kompositionen. Das können beispielsweise Farbabstufungen von Gelb über Orange nach Rot sein, oder alles rund um Pink. Bauen Sie in solchen Kombinationen dunkle Tulpen ein, wie die fast schwarz wirkende ‘Queen of Night’. Das macht die Zusammenstellung erst richtig interessant. Um andererseits das Bild aufzuhellen, streuen Sie weiße Tulpen ein.

Tulpenzwiebeln kombiniert man gerne mit anderen Frühlingsblühern wie Kaiserkronen (Fritillaria)

Für farbstarke Kombinationen wählt man Tulpensorten, die zur gleichen Zeit blühen. Wollen Sie hingegen, dass die Tulpen nacheinander erscheinen, setzen Sie frühblühende, mittel- und spätblühende Sorten zusammen. Meist wirken Garten-Tulpen für sich alleine am prächtigsten. Sie können aber auch andere Zwiebelblumen wie weiße Narzissen dazwischensetzen. Ein Frühlingsklassiker sind Tulpen mit Goldlack und Vergissmeinnicht. In halbschattigen Bereichen können das auch die mehrjährigen Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) als Begleiter sein. Andere Stauden als Partner sind Storchschnabel (Geranium) und Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides var. robbiae und Euphorbia polychroma). Dauerhaftere Tulpen wie die unverwüstlichen Darwin-Hybriden passen zwischen alle Bauerngartenstauden. Allerdings darf man im Bereich ihrer Pflanzflächen nicht hacken. Sinnvoll sind daher Stauden mit großem Blattwerk wie Taglilien (Hemerocallis) und Funkien (Hosta), die das einziehende Laub der Tulpen verdecken und Unkraut unterdrücken.

Einmal gepflanzt, sind Tulpenzwiebeln überaus pflegeleicht. Sobald die Blätter im Frühjahr erscheinen, düngen Sie die Tulpen lediglich mit einem mineralischen Volldünger. Sobald die Blüten verwelkt sind, schneidet man die Blütenstängel ab, damit die Pflanze nicht unnötig Kraft in die Samenbildung investiert.

Große Zwiebelblumen wie Tulpen, Kaiserkronen und Narzissen sind dauerhafter, wenn man sie im Garten mit Dünger versorgt. Was dabei zu beachten ist, zeigt Ihnen Garten-Fachmann Dieke van Dieken in diesem Praxisvideo Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle