Vierquartieren in Kamp-Lintfort: Imker zeigen das Bienenhaus

2022-08-05 19:53:57 By : Admin

Kamp-Lintfort Mit einem Tag der Offenen Tür feiert der traditionsreiche Bienenzuchtverein Vierquartieren das 111-jährige Bestehen. Was die Besucher rund um das Bienenhaus am Fuß vom Kloster Kamp alles erleben können.

Schon die Mönche von Kamp gingen mit den Bienen ein nachhaltiges Arbeitsverhältnis ein. Während die Nektarsammlerinnen als kleinste landwirtschaftlichen Nutztiere auf den bewirtschafteten Gartenflächen die Blüten von Obst und Gemüse anflogen und bestäubten, sorgten im Nachgang die Mönche für die Veredlung des Honigs. Er diente in der Küche und am Tisch als Süßungsmittel. Aus Wachs wurde zur Beleuchtung der Klosterräume und Kirchen Kerzen hergestellt. Propolis und Pollen fanden in der Klostermedizin Verwendung. Bienen auf Kamp gibt es so lange, wie es auch das Kloster gibt.

1911 gründete sich der Bienenzuchtverein Vierquartieren. Der Name erinnert an die Zeit, als Vierquartieren noch eine selbständige Gemeinde mit den Orten Kamp, Rossenray, Kamperbruch und Saalhoff war. Der Name stammt aus der französischen Zeit. 1794 als ‚quartre quartiers‘ benannt, machten die Preußen später daraus kurzerhand Vierquartieren. Spannend wurde es für den Bienenzuchtverein um die Jahrtausendwende, als in der Stadt Kamp-Lintfort nach dem Weggang der Mönche das Kloster sich als geistliches und kulturelles Zentrum neu ausrichtete. Wunsch der Stadt war damals nach umfangreichen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten auf dem Gelände ein Bienenhaus zu errichten.

Die Veranstaltung Der Tag der Offenen Tür beim Bienenzuchtverein Vierquartieren, am Fuß vom Kloster Kamp, Mittelstraße 1a, findet am Sonntag, 7. August, ab 11 Uhr, statt. An allen Sonntagen ist das Bienenhaus von 14 bis 17 Uhr ebenso geöffnet. Ansprechpartner www.bienenzuchtverein-vierquartieren.de

Mit dem Verein Vierquartieren fanden sie einen Partner. Baubeginn war 2008 mit ehrenamtlicher Muskelkraft der Vereinsmitglieder. Im Mai 2009 folgte der Einzug ins Gebäude, das später baulich erweitert wurde. „Unser Bienenhaus ist schon etwas Besonderes. Das hat nicht jeder Verein“, freut sich Imker und Vereinsmitglied Martin Hirt im Gespräch mit der RP. Das Haus dient als Lehrbienenstand, als Treffpunkt für die 73 Mitglieder. Der Imkerverein wird wieder Interessierten Imkerkurse anbieten. Coronabedingt mussten sie in den letzten beiden Jahren ausfallen. Stark besucht werden diese Kurse von jüngeren Leuten. Sie wollen Hobbyimker werden und bringen ganz unterschiedliche Interessen mit. Manche Lehrkraft besuchte den Kurs, um neues Wissen in Projektkursen an ihrer Schule weiterzugeben. Andere imkern erstmals im häuslichen Garten.

„Sie treten allerdings dann nicht unserem Verein bei. Im Kern kümmern wir uns alle um unsere Bienen und darum, dass es ihnen gut geht“, so Hirt zum Thema Erhalt und Stärkung des Ökosystems. Zu den weiteren Highlights in jüngster Vergangenheit gehörte die Landesgartenschau 2020, die die Bienenfreunde mit einem spannenden Programm vorbereiteten. „Dann kam Corona, und alles war für die Katz“, bedauert Hirt. Aktionen im „Grünen Klassenzmmer“ fielen aus. Mit einem Jahr Verspätung wird nun der 111. Geburtstag des Vereins gefeiert.

Erstmals findet wieder ein Tag der Offenen Tür statt, um die Arbeit mit den Immen zu zeigen. „Wir wollen unsere Gäste begeistern. Vor allem den Kleinsten vom Leben der Honigbienen erzählen und auf Unterschiede zu Hummel und Wespe aufmerksam machen“, erläutert Hirt. Für die Imker ist das Bienenjahr eher durchwachsen. Die Winterverluste waren heftig. „Wir Imker müssen uns umstellen. Die Winter ist für die Bienen zu warm. Der Frühling kommt danach zu schnell“, erläutert der Experte. Am Sonntag,7. August, öffnen die Imker die Bienenstöcke für interessierte Besucher, präsentieren ihr Bienenhaus mit all ihren Produkten.

Wissenswertes gibt es an diesem Tag außerdem zur Geflügelzucht und dem Taubenschutz. Das Programm für kleine Besucher ist mit Zauberer, Ponyreiten und einem Schaf im Kamper Gartenreich spannend. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

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